Konzertreise nach Polen vom 15. bis 19. September 2017


Donnerstag, 15. September: Schon um 6:30 Uhr startete unser Bus in Kladow – Seekorso-Parkplatz über Spandau-Rathaus zum Charlottenburger Rathaus, um alle Mitfahrer*innen aufzunehmen. Von hier aus ging die Reise über Forst nach Breslau, das wir mittags erreichten. Während der Fahrt spendierte Johanna anlässlich ihres kürzlichen Geburtstages Sekt und - wie stets auf unseren Reisen - wurden kleine z. T. selbst erstellte Leckereien durch die Reihen gereichtAuf einem Parkplatz in Polen sangen wir Gisela zu Ihrem Geburtstag ein Ständchen.

 






 





In Breslau trafen wir unsere Reiseleiterin, die uns zu den herrlichen Sehenswürdigkeiten der Innenstadt auf einem Rundgang führte: Der Marktplatz (Rynek) mit Rathaus und rundum wunderschöne Häuserfassaden; über historische Brücken zur Sandinsel und Dominsel mit Dombesuch. Vom Ufer der Oder aus ergaben sich schöne Ausblicke auf die zahlreichen alten Kirchen Breslaus. Da Breslau in den letzten Kriegswochen 1945 weitgehend zerstört worden ist, haben die tüchtigen polnischen Restauratoren eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. In der Universität (vor rd.  350 Jahren gegründet als Leopoldina) besichtigten wir die barocke Aula und bekamen schon einen ersten Eindruck von der Universitätskirche - bei einer Stellprobe auf den Altarstufen für unser Konzert am Freitag.

 

















Verbunden mit einer kleinen Stadtrundfahrt ging es anschließend ins Hotel INVITE. Nach Zimmerverteilung und Auspacken nahmen wir im Hotel das gemeinsame Abendessen ein. Als Gemüsebeilage gab es Rote Bete, die wir auch bei weiteren Essen in Polen in verschiedenen Zubereitungen genossen. Nach dem Abendessen saßen wir noch bei angenehmen Temperaturen auf der Hotelterrasse; bei einem Glas Wein/Bier zusammen. Der Tag war lang und anstrengend, viele schöne Eindrücke nahmen wir mit in den Schlaf.

Freitag, 16. September: Nach dem gemeinsamen Frühstück  war bereits um 8:30 Abfahrt zu einem Ausflug nach Schweidnitz und Waldenburg. Beide Orte liegen in Niederschlesien südwestlich von Breslau, am Rande des Eulengebirges (Teil der Sudeten). In Schweidnitz besichtigten wir die  Friedenskirche (Weltkulturerbe), die größte von drei im 17. Jhdt. errichteten evangelischen Fachwerkkirchen, die über 7.000 Gläubige aufnehmen kann.






Einige km entfernt liegt die niederschlesische Stadt Waldenburg  mit dem beeindruckenden Schloss Fürstenstein aus dem 14, Jhdt. (Weltkulturerbe), durch das wir sachkundig geführt wurden.



© Helga Dosdall


Auf der Rückfahrt nach Breslau machten wir bei herrlichem Sommerwetter eine Picknickpause mit „HeiWuPa“, wie unser Busfahrer sein Angebot für „Heiße Würstchen auf Pappe“ nannte.

© Helga Dosdall



Zurück im Hotel zogen wir unsere Chorkleidung an und fuhren zur Universitätskirche. Hier begrüßte uns Jakub, unser Chorleiter, der die Anreise wegen einiger Verpflichtungen bereits vor uns separat gemacht hatte. Nach unserem Einsingen mit kurzer Probe kam der Universitätschor „Marianum“ hinzu, um gemeinsam Teile der Gounod-Messe (Nr. 7) anzusingen. Für die Kommunikation erwies sich Jakubs perfektes Polnisch als Glücksfall. Von der Orgelempore aus gestalteten wir gemeinsam die 18:00-Uhr-Messe mit dem schönen Werk. Unmittelbar nach der Messe gaben beide Chöre nacheinander aus dem Altarraum heraus kurze Konzerte mit Liedern aus den jeweiligen Repertoires. Zum Schluss des Konzertes sangen beide Chöre vereint das Gloria aus der Gounod-Messe – ein gewaltiger Klang!







Anschließend gingen wir zum Rathausplatz, um dort in einem der vielen netten Restaurants mit dem polnischen Chor ein gemeinsames Abendessen einzunehmen. Bei dieser Gelegenheit gab es kurze Ansprachen und es wurden kleine Gastgeschenke ausgetauscht. Ein Teil des Chores (auch polnische Sänger) beendete den schönen, ereignisreichen Tag auf der Restaurantterrasse. An diesem lauen Sommerabend schmeckte der Wodka auch uns besonders gut.



© Helga Dosdall


Samstag, 17. September: Nach dem Frühstück im Hotel wurden die Koffer gepackt und in den Bus verladen. Auf ging es nach Krakau. Ziel war das Hotel MATEJKO. Im Anschluss an die Zimmerbelegung machten wir unter Führung unserer Reiseleiterin einen Spaziergang – unser Hotel lag nur wenige Gehminuten entfernt - durch den Krakauer Stadtkern mit dem großen Hauptmarkt (Rynek), der riesigen Markthalle und der Marienkirche.





© Helga Dosdall

Nach kurzer Freizeit trafen wir uns in der nahe unserem Hotel liegenden St. Florianskirche (12./13, Jhdt.) zu einer Verständigungsprobe mit dem polnischen Organisten. Für die Choraufstellung konnten wir das alte Chorgestühl im Altarraum nutzen, so dass sich die Stimmblöcke gegenübersaßen. Nach dem Abendessen im Hotel war Freizeit ohne besondere Aktivitäten wegen der Messebegleitung am Sonntagmorgen.

Sonntag 18. September: Nach dem Frühstück gingen wir in Chorkleidung zur St. Florianskirche, um uns kurz einzusingen. Während der 9:30-Uhr-Messe sangen wir das Gounodwerk sowie zwei zusätzliche geistliche Lieder, die Jakub mit dem Priester vereinbart hatte. Die Kirche war bis auf den letzten Platz belegt und hat eine hervorragende Akustik, so dass sich ein schöner Chorklang aus dem gegenüberstehenden Chorgestühl ergab. Auf Wunsch des Priesters hielt Jakub eine kurze Ansprache an die Gemeinde. Zum Ende der Messe gab es starken Beifall – ungewöhnlich in Polens Kirchen.

© Bernd Bus


© Dieter Vöhringer

Nach der Messe stellten wir uns an der Kirche zum Fotoshooting mit unserer „Foto-Uschi“ auf.


Anschließend fuhren wir mit unserem Bus ins alte jüdische Viertel Krakaus. In zwei Gruppen wurden wir über den alten Marktplatz, den alten Friedhof geführt und besuchten eine Synagoge. Dann ging es zurück zum Rynek.



Nach einer individuellen Mittagspause trafen wir uns an der Marienkirche. In der Kirche besichtigten wir u. a. den berühmten Hochaltar aus der Werkstatt von Veit Stoß. In einem der beiden Kirchentürme gibt es einen Raum für den Türmer, der jeweils zur vollen Stunde die Stundenglocke läutet und ein Trompetensignal bläst. Nach der Kirchenbesichtigung machten wir einen geführten Stadtgang zum Wawel, der ehemaligen Residenz der polnischen Könige mit seiner mehr als 1000jährigen Baugeschichte. Die gewaltige Burganlage liegt auf einem Hügel gut 200 m über der Weichsel.


© Helga Dosdall


© Helga Dosdall






In kleinen Gruppen kehrten wir zum Rynek und zum Hotel zurück. Dort wurde auch das gemeinsame Abendessen eingenommen. Danach Freizeit, die die Chorvorstände beider Chöre nutzten, um über die Veranstaltungsplanung in 2017 zu sprechen.

Montag 19. September: Wir erlebten den ersten Regentag mit z. T. kräftigen Schauern. Nach dem gemeinsamen  Frühstück besichtigten wir das Salzbergwerk Wielieczka aus dem 13. Jhdt. (Weltkulturerbe) am Rande von Krakau, das heute nicht mehr der Salzgewinnung dient. In zwei Gruppen wurden wir durch km-lange unterirdische Wege, Kammern und Hallen, die bestens ausgebaut und mit aufwändigen Holzkonstruktionen abgestützt waren.

© Helga Dosdall


© Helga Dosdall


© Helga Dosdall


© Helga Dosdall



Es gab alte Förderanlagen zum Transport des Gesteins zu besichtigen und Aufzüge, die früher durch Pferdekraft bewegt wurden. In ca. 180 m Tiefe kamen wir in eine große aus dem Salzgestein gehauene Halle, die als Kathedrale gestaltet war, in der sonntags auch Messen gelesen werden. Wir waren begeistert und stimmten unser "Da pacem domine" an. Mit alten Aufzügen wurden wir wieder ans Tageslicht transportiert.

Nach kurzer Mittagspause kehrten wir ins Hotel zurück und hatten Freizeit, die viele zu einem Besuch der zahlreichen Café-Restaurants und Bummeln durch die Markthalle sowie zu einem Besuch des beeindruckenden archäologischen Museums nutzten.

Das Abendessen nahmen wir im bekannten Restaurant Hawelka ein, das am Rynek gegenüber der Marienkirche liegt. Es gab ein tolles polnisches Buffet mit Suppen, Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts. Die Speisen, insbesondere die Desserts, waren liebevoll dargeboten, so dass sich auch das Auge satt sehen konnte.





Im Namen des Chores bedankte sich Arnfried bei Werner für die tolle Organisation der Reise und bei Jakub für die gute musikalische Vorbereitung des Chores und überreichte kleine Erinnerungsgeschenke. Während des Abendessens bot eine vom Reiseveranstalter organisierte Sängerin ukrainische Lieder dar auf Wunsch von uns auch ein polnisches Lied. Sie begleitete sich selbst auf einer Bandura, einer ukrainischen  Lautenzither, bei der neben dem Griffbrett über 60 Saiten angebracht waren, und wurde von ihrem Ehemann in perfektem Deutsch moderiert. Der stilvolle Rahmen, das gute Essen führten zu lebhaften Gesprächen, kleinen Klavierimprovisationen durch Jakub und zur Darbietung einiger Chorlieder, die zu jedem Abschiedsabend gehören. Gewürzt wurde das Ganze durch einige Runden Wodka, von edlen Spendern gesponsert.

Dienstag 20. September: Die Rückfahrt von Krakau nach Berlin, erfolgte wieder über Forst. Während einer Fahrpause gab es noch leckere Reste vom Vorabendbuffet. Durch fröhliche Lieder verkürzten wir uns die lange Fahrtzeit. Manfred mit seiner Gitarre und Udo mit der Mundharmonika sorgten für beste Stimmung.






Abschließend sei noch Beate, die uns während der Busfahrten mit Kaffee und Mineralwasser versorgt hat, und unserem Busfahrer, der bestens gefahren ist und alle wohlbehalten zurückgebracht hat, gedankt. An den verschiedenen Zielen in Berlin gab es viele herzliche Umarmungen.

Arnfried

>>> 2016 Spandauer Liedertag

<<< Startseite